Österreichische Dystonie Gesellschaft

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Achalasie

Klinisches Bild: 

Es handelt sich um eine dystone Verkrampfung des Schließmuskels zwischen der unteren Speiseröhre und dem Magen. Beim Schlucken von festen oder flüssigen Speisen öffnet sich der Schließmuskel nur ungenügend, Nahrungsmittel bleiben in der Speiseröhre liegen, was zu Schmerzen, wiederholtem Erbrechen und langfristig zu ausgeprägtem Gewichtsverlust führt. 

Therapie: 

Bislang wird als häufigste Behandlungsmethode eine mechanische Dehnung des verkrampften Schließmuskels eingesetzt. In hartnäckigen Fällen wird operativ eine Spaltung des Schließmuskels durchgeführt. Verschiedene Medikamente bringen kaum eine Besserung der Beschwerden. Untersuchungen zeigten, dass eine Botulinumtoxinbehandlung auch bei dieser Erkrankung eine Besserung bewirken kann. Der endgültige Stellenwert von Botulinumtoxin in der Behandlung der Achalasie ist allerdings derzeit noch nicht absehbar. 

Spezielle Aspekte der Botulinumtoxinbehandlung 

Behandlungstechnik: 

Verschiedene Untersuchungen zeigten, dass mehrere Injektionen von Botulinumtoxin in den unteren Schließmuskel, die im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie) gesetzt werden, zu einer Abnahme der Verkrampfung und somit zu einer wesentlichen Abnahme der Beschwerden führen. Druckmessungen, die nach einer Botulinumtoxinbehandlung durchgeführt wurden, zeigten, dass der Druck des unteren Speiseröhrenschließmuskels stark abnimmt. 

Wirkungseintritt: 

Mit einen Wirkungseintritt ist nach einigen Tagen zu rechnen. 

Therapieerfolg: 

Es kommt zu einer deutlichen Verbesserung des Schluckaktes und zu einer Gewichtszunahme. 

Nebenwirkungen: 

Selten kann es durch die Schwäche des Schließmuskels zu einem Übertritt von Magensäure in die untere Speiseröhre kommen. Die Folge wären Schmerzen in der Magengegend und Sodbrennen. 

Dosis: 
Da die zu behandelnden Muskeln sehr klein sind, werden äußerst geringe Dosen verwendet. 

Wirkdauer und Wiederholungsbehandlungen: 

Je nach Studie wird bei 60 - 80% der Patienten eine Besserung erzielt. Die Wirkdauer liegt im Durchschnitt bei vier bis acht Monaten.