Österreichische Dystonie Gesellschaft

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Bewegungsstörungen

Hemifazialer Spasmus 

Andere Bezeichnungen:

Hemispasmus fazialis, Spasmus hemifazialis 

Klinisches Bild:

Beim hemifazialen Spasmus handelt es sich um eine Störung des peripheren Nervensystems *. Das Krankheitsbild gehört nicht zu den dystonen Syndromen. Man nimmt an, dass eine mechanische Irritation des Gesichtsnerven, meist durch ein benachbartes Gefäß, nach seinem Austritt aus dem Hirnstamm für diese Störung verantwortlich ist. Dies führt zu elektrischen Entladungen dieses Nerven, die sich in Zuckungen der Gesichtsmuskeln äußern. Diese können häufig höchst unangenehm, manchmal sogar sehr schmerzhaft sein. Sehr selten kann ein hemifazialer Spasmus beidseitig auftreten. 

Therapie:

Therapeutisch können Medikamente eingesetzt werden, die die Erregbarkeit der Nerven dämpfen (zum Beispiel: Antiepileptika oder Antispastika.

An operativen Verfahren hat sich die Neurolyseoperation nach Janetta durchgesetzt. Hierbei wird nach Öffnung des Schädels vorerst der Gesichtsnerv dargestellt und ein Gewebspolster zwischen dem Nerv und dem darüber liegenden Gefäß, das als Ursache der Nervenreizung angesehen wird, eingesetzt. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden. Selten kann es allerdings zu neurologischen Ausfällen unterschiedlicher Art und Ausprägung kommen. Die lokale Injektion von Botulinumtoxin in die zuckenden Gesichtsmuskeln stellt einen anderen Therapieansatz dar. 

Spezielle Aspekte der Botulinumtoxinbehandlung  

Behandlungstechnik:

Im Prinzip ähnlich wie beim Blepharospasmus, jedoch nur an einem Auge (siehe dort). 

Wirkungseintritt:

Mit einem Wirkungseintritt ist nach einigen Tagen zu rechnen. 

Therapieerfolg:

Es kommt in 90% der Fälle zu einer deutlichen Abnahme der schmerzhaften Zuckungen im Gesichtsbereich. Bei fehlender Wirkung kann ein operativer Eingriff erwogen werden (siehe oben). 

Nebenwirkungen:

siehe Blepharospasmus 

Dosis:

Es werden äußerst geringe Dosen verwendet. 

Wirkdauer und Wiederholungsbehandlungen:

Die Wirkung hält drei bis sechs Monate an. Wiederholungsbehandlungen bringen meist den gleich guten Therapieerfolg.